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Tue. 29.06.2010
An die Leser!
Dr. Eva Maria Froschauer
Buchpräsentation und Vortrag.
Zum Vortrag:
Architektur als vermittelte Mitteilung. Konzepte deutscher Architekturzeitschriften bis 1900
Die Geschichte deutscher Architekturzeitschriften beginnt im ausgehenden 18. Jahrhundert. Einige ausgewählte Beispiele aus der Historie zeigen die Veränderung in der Vermittlung von Wissen über Architektur: Stand zunächst ein enzyklopädisches Wissen im Vordergrund, wandelte sich dieses zunehmend zu einem speziellen, bisweilen selektiven.
Nachfolgend stellte die Zeit um 1900 für die Fachzeitschriften eine sehr fruchtbare Phase dar. Zum einen bewiesen die Magazine in ihrer Machart und mit ihrer publizistischen Programmatik eine neuerliche Hinwendung zu den künstlerischen Grundlagen des Fachs und boten zahlreichen Reformbestrebungen der Zeit ein öffentliches Forum. Andererseits verschafften sich einzelne neue Bereiche der Gesamtdisziplin Bauwesen mit neuen Zeitschriften überhaupt erst Öffentlichkeit über den Weg spezieller Fachmedien.
Innerhalb dieser Mannigfaltigkeit an Erscheinungsformen des Fachmediums um die letzte Jahrhundertwende – allein am Herausgabeort Berlin – können publizistische Strategien der Periodika aufgedeckt werden: So am Beispiel der neu entstandenen Bauwelt, wie und warum überhaupt ein neues Blatt konzipiert wurde; am Beispiel der Berliner Architekturwelt, wie die Taktik der "Berlinbeschwörung" aussehen konnte; und am Beispiel von Fotografien in der Druckvorstufe, wie die Trickkiste visueller Architekturvermittlung genutzt wurde.
Informationen zum Buch:
Eva Maria Froschauer
"An die Leser!"
Baukunst darstellen und vermitteln – Berliner Architekturzeitschriften um 1900
272 Seiten mit 136 Abbildungen
Format 22,5 x 26,5 cm, Hardcover
EUR 34,80
ISBN 978 3 8030 0707 0
Architekturtheorie und -geschichte tendieren dazu, sich weniger für das "Werk" oder den "Baukünstler" zu interessieren als für die mediale "Repräsentation" des "Werkes". Architektur und Baukunst benötigen zwar die Medien zu Identifikation und Erläuterung, doch kann dies auch dazu führen, dass nur mehr diese "Darstellung" bewertet wird. Das "Bild" der Architektur entsteht so oft und manchmal ausschließlich über ihre mediale Widerspiegelung (K. Rattenbury).
Das vorliegende Werk beschäftigt sich mit Fragen des Editierens und Vermittelns von Architektur in der Fachpresse. Beobachtungszeitraum und -ort bilden dabei sechs repräsentative Periodika, die zwischen den Jahren 1900 bis 1914 in Berlin erschienen sind: Die Bauwelt, die Berliner Architekturwelt, das Centralblatt der Bauverwaltung, Kunst und Künstler und Der Städtebau. Die ausgewählten Zeitschriften, die das Spektrum vom Beamten- bis zum Kunstblatt umreißen, werden hier nicht nur als chronologisches Quellenmaterial genutzt und untersucht, sondern als "Korpora", als abgeschlossene Einheiten, die sehr unterschiedlichen Vermittlungskonzepten gefolgt sind.
Die Autorin: Eva Maria Froschauer, Dr.-Ing.; Akademische Mitarbeiterin an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, Lehrstuhl Theorie der Architektur, Redaktionsbüro Wolkenkuckucksheim.
Studium der Architektur in Linz, Masterstudium Architekturgeschichte und -theorie in Zürich. Freischaffende Autorin; von 2001 bis 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität Weimar, dort Promotion 2008. Forschung zu den (historischen) Medien der Architektur, zur Kulturtechnik des Reisens für Architekten, zum Feld des Wissens in der Architektur.
- Event location:
- Kulturforum am Potsdamer Platz, Vortragssaal
Matthäikirchplatz 6
D - 10875 Berlin
- Opening times:
- 18:00 bis 19:30 Uhr
- Phone:
- +49 30 - 2 66 36 60
- Contact e-mail:
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- Reading / Lecture